Aktive Pausenaktion bei Antolin in Massen bei Finsterwalde

„Wir fordern, dass hier endlich etwas passiert!“

28.09.2021 | Wenige Tage vor den Gesprächen zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung über bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen am kommenden Freitag haben die Beschäftigten von Antolin in Massen bei Finsterwalde am Dienstag, 28. September, ein unmissverständliches Signal Richtung Arbeitgeber gesendet: Wir fordern, dass sich hier endlich etwas bewegt – wir wollen mehr Geld!

An der aktiven Pausenaktion bei Antolin in Finsterwalde beteiligten sich sehr viele Kolleginnen und Kollegen. - Fotos: Volker Wartmann

Die Betriebsratsvorsitzende Ines Schmidt (rechts) und ihre Stellvertreterin Melanie Ober (links) fordern von der Geschäftsführung endlich Bewegung.

Die Forderungen der Beschäftigten sind unmissverständlich.

Paul Rothe (rechts), Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Cottbus-Südbrandenburg, informiert die Kolleginnen und Kollegen über ihre Handlungsmöglichkeiten.

Betriebsratsvorsitzende Ines Schmidt freut sich über den Zuwachs an IG Metall-Mitgliedern bei Antolin.

Wieder andere Kolleginnen und andere Kollegen - aber alle mit denselben Forderungen an die Geschäftsführung.

Das Team der IG Metall-Geschäftsstelle Cottbus-Südbrandenburg versorgte die pausierenden Kolleginnen und Kollegen mit Informationen, Bockwürstchen und Kaffee.

Am Stand der IG Metall vor dem Werktor bei Antolin war zwischen 10.00 und 14.30 Uhr ständig was los.

Während der rund viereinhalbstündigen Pausenaktion zwischen 10.00 und 14.30 Uhr vor dem Werktor kamen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen in ihren versetzten Pausen an den Stand der IG Metall Cottbus-Südbrandenburg, um ihre Unterstützung für die Forderungen der Gewerkschaft zu demonstrieren.

„Die Zeit für Lohnerhöhungen ist längst überfällig“, sagt Paul Rothe, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Cottbus-Südbrandenburg. „Die Geschäftsführung hat verabredete Termine in letzter Zeit immer wieder verschoben. Die Beschäftigten haben es satt, sich noch länger vertrösten zu lassen. Mit ihrer regen Teilnahme an der heutigen Aktion zeigen sie, dass es ihnen ernst ist und sie das Gebaren der Geschäftsleitung nicht länger hinnehmen.“

Bei Antolin liegt vieles im Argen, berichten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen: Löhne, die nur knapp über dem aktuellen Mindestlohnniveau liegen. Es gibt kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Prämien, kein transparentes Entgeltsystem. „Wir sind für die Geschäftsführung nur Zahlen“, sagt ein Kollege. „Uns wird hier kein Respekt entgegengebracht.“ Entsprechend schlecht sei die Stimmung bei einem großen Teil der Belegschaft: „Wir wollen uns hier nicht mehr länger mit Brosamen abspeisen lassen.“

„Im vergangenen Jahr haben die Beschäftigten dem Unternehmen sogar Arbeitsstunden gespendet, um die Arbeitsplätze und den Standort zu erhalten: IG Metall-Mitglieder 20 Stunden, Nicht-Mitglieder 40 Stunden“, erläutert die Betriebsratsvorsitzende Ines Schmidt. „Außerdem haben viele Sonderschichten gefahren. Für ihren Einsatz und ihre Flexibilität erfahren die Kolleginnen und Kollegen aber keine Wertschätzung von Seiten der Geschäftsführung.“ Schmidt rechnet vor: „Ich arbeite seit 15 Jahren hier bei Antolin. In dieser Zeit habe ich eine Stundenlohnerhöhung von durchschnittlich gerade einmal 20 Cent pro Jahr erhalten.“

Bei Antolin in Massen arbeiten zurzeit etwa 350 Beschäftigte, darunter auch zahlreiche Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. Diese produzieren in erster Linie Türverkleidungen für die Automobilindustrie, Hauptkunde ist BMW. „In diesem Jahr hat das Unternehmen umfangreich in den Standort investiert“, so die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Melanie Ober. „Aber in die Beschäftigten hat das Unternehmen nichts investiert. Wir erwarten, dass hier endlich etwas passiert und dass der Arbeitgeber die gute Arbeit der Kolleginnen und Kollegen fair entlohnt.“

„Mit der heutigen Aktion haben wir ein unübersehbares Zeichen gesetzt“, betont die Betriebsratsvorsitzende Ines Schmidt. „Außerdem verzeichnen wir in letzter Zeit einen erheblichen Zuwachs an neuen IG Metall-Mitgliedern. Jetzt gibt es hier hoffentlich endlich mal einen richtigen Ruck.“

 

Von: igm

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