Die IG Metall Südbrandenburg geht zur Schule

29.05.2024 | Viele SchülerInnen haben noch nichts von Gewerkschaften gehört, wenn Sie das erste Mal einen Fuß in ein Unternehmen setzen. Das wollen die KollegInnen in Elsterwerda/ aus der Geschäftsstelle Südbrandenburg ändern.

Unternehmen und Wirtschaftslobbyverbände sind an den Schulen präsent: Mit Lernmaterial, Experten für den Unterricht und Fortbildungen für Lehrer. Ihre Ziele: Werbung für die eigenen Produkte machen. Und Schüler von der Pike zum unternehmerischen, marktradikalen Denken erziehen.

Diese Beobachtung machte in den letzten Jahren auch Jens Zelle – Betriebsratsvorsitzender Bosig Baukunststoffe/ 2. Bevollmächtigter der Geschäftsstelle Südbrandenburg – durch seinen Sohn Florian. Sie meinen: „Im Politikunterricht wird das Thema Mitbestimmung im Betrieb nur angeschnitten – dabei ist das eine der grundlegendsten Demokratieerfahrungen, die jeder Beschäftigte machen kann. Während wir bei den bekannteren Wahlen Parteien wählen, die auf Kommunaler, Landes- oder Bundesebene Politik in unserem Sinne machen, können wir bei betrieblicher Mitbestimmung, direkte Politik in unserem täglichen Erleben beeinflussen. Darüber müssen wir aufklären!“

Am Elsterschloss Gymnasium Elsterwerda konnte mit und durch die Unterstützung von Herrn Paul Hübsch – Politiklehrer – erstmals Projektunterricht mit ca.100 SchülerInnen der 10. Klasse stattfinden. Die meisten SchülerInnen wissen wenig über ihre Rechten und Pflichten im zukünftigen Arbeitsleben und ihre konkreten Möglichkeiten diese aktiv zu gestalten. Was zum Beispiel ein Tarifvertrag ist, wie er zustande kommt und für was Gewerkschaften gut sind.

Am Montag, dem 27. Mai ging es darum, Gewerkschaft zu erklären, aber vor allem auch zu erleben. Wie Wirtschaft und Gesellschaft im Zusammenspiel funktioniert, konnte an dem regionale Bespiel des Betriebes „Vormann“ (Verlinkung auf: https://www.igmetall-sbb.de/aktuelles/meldung/die-belegschaft-bei-vormann-steht-geschlossen-hinter-den-forderungen-der-ig-metall-fuer-bessere-arbeitsbedingungen) deutlich gemacht werden.

„Im Rahmen von Praktikas, aber auch Ferien- und Minijobs haben die SchülerInnen bereits erste Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt. Viele haben dafür auch schon ein Entgelt erhalten. Dahingegen waren Betriebsräte, Wahlen im Betrieb, also "die Arbeitswelt konkret“ aus der Sicht der SchülerInnen in ihrer Rolle als Arbeitnehmer (Ferienjobber) noch ein unbekanntes Thema. Diese Aufgabe wollen wir gemeinsam angehen und das Feld nicht einseitig den Unternehmen überlassen.“ meint Jens Zelle zum Abschluss des Tages.

Von: sh

Unsere Social Media Kanäle